Hallo,
einen freundlichen Gruß an alle Heimwerker!
Sie kennen wahrscheinlich die Situation, die Kinder toben in Ihrem Wohnzimmer es fliegen ein paar Kissen durch die Luft. -So eine Kissenschlacht macht spaß!
Bis auf einmal aus irgend einem Grund, ein Glas-Lampenschirm einer Hochvolt-Deckenlampe zerbrochen auf dem Boden liegt. So geschehen bei mir Zuhause, eine Zeitlang habe ich nach einem Ersatz gesucht und nichts gefunden. Eigentlich hätte eine komplett neue Lampe angebracht werden müssen. Da die Lampe nicht unbedingt im allgemeinen Sichtfeld hängt, wurde die Angelegenheit irgendwie nicht geklärt. –Andere Dinge waren irgendwie wichtiger.
Kann man Lampenschirme drucken?
Doch vor ein paar Tagen meinte mein Sohn zu mir: „ Warum Druckst du nicht einfach einen Lampenschirm?“ –Hmm, da hatte er irgendwie recht und mich irgendwie herausgefordert. Allerdings, gab es aus meiner Sicht ein paar Dinge die zu Berücksichtigen sind, wie die Temperatur des Leuchtmittels. Denn die Temperatur der klassischen „Birne“ liegt schnell mal über 80° C.
Zum Glück hat diese Lampe eine G9 Fassung und hierfür findet man in jedem Baumarkt LED Leuchtmittel. Ich habe mir beim Baumarkt meines Vertrauens ein paar G9 LEDs besorgt und eingebaut. Nun wollte ich wissen wie heiß wird eine LED? -Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, da entsteht nicht viel Wärme.
Warum PETG?
Doch messen ist besser als schätzen habe ich mir gedacht. Ich habe mir mein Grill-Thermometer geholt und die Temperatur am LED-Leuchtmittel gemessen. Doch es wird warm mit der Zeit, aber nicht wärmer als 35°C (nach einer Stunde Dauerbetrieb).
Mit dieser Information konnte ich mich für ein passendes Druckmaterial entscheiden, mit dem ich die benötigten 4 Lampenschirme herstellen kann. Meine Wahl fiel auf PETG in weiß, es ist leichter zu drucken als ABS und es passt farblich gut zu anderen Lampen im diesem Zimmer. Die Hitzebeständigkeit übrigens liegt bei 80°C. Somit braucht man keine weitere Wärmebehandlung wie z.B. bei PLA, um bei höhere Temperaturen eine Verformung auszuschließen.
Jetzt wird modelliert!
Einer der alten Glas-Schirme war schnell vermessen. In Fusion 360 habe ich dann einen entsprechenden Zylinder mit drei Bohrungen modelliert und eine STL-Datei des Modells exportiert (siehe Video).
Anschließend habe ich die STL in Cura importiert und 1mal dupliziert(rechtsklick auf das Modell und aus dem Kontext-Menü den Punkt Multiplizieren wählen). Sie werden sich jetzt Fragen: „Warum nur einmal und nicht 3mal, um so 4 Lampenschirme gleichzeitig zu drucken. In anderen Projekten habe ich festgestellt, dass auf meinem 3D Drucker es besser ist, bei der Verwendung von PETG-Material ein Teil nach dem Anderen zu drucken.
Also habe ich das Teil 2 mal auf dem Druckbett positionier. Hier noch eine kleine Anmerkung zur Positionierung; achten Sie bitte darauf, dass der Druckkopf ausreichend Platz hat und nicht mit dem vorher gedruckten Bauteil kollidiert während das zweite Teil gedruckt wird. In Cura habe ich dann nur noch einstellen, das ein Bauteil nach dem Anderen gedruckt wird (siehe Video).
Nachdem alles gedruckt war und ich vorhandenes „Strining“ entfernt (PETG neigt etwas dazu) hatte, können die neuen Lampenschirme montiert werden.
Was hat das ganze Projekt gekostet?
Die 4 Lampenschirme drucken kostete knapp 3.50 Euro, die neuen LED Leuchtmittel kosteten 9 Euro (4 Stück zusammen).#
Eine komplett neue Lampe hätte mich mindestens 40 Euro gekostet und es hätte auch weniger Spaß gemacht.
Wenn Sie Fragen haben lassen Sie es mich wissen! -Ich helfe Ihnen gerne.
Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider
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