Fusion 360: Netz exportieren, das 3MF-Dateiformat

STL Dateien

Hallo Maker,

haben Sie es schon bemerkt? – Quasi klamm heimlich wurde aus „STL Exportieren“ durch „Als Netz speichern“ ersetzt. Nicht nur das hat sich geändert. Auch das voreingestellte Format ist ein anderes. Wenn man jetzt unbedingt ein STL erstellen will muss man das Format anwählen.  Im Allgemeinen geht man davon aus das gebräuchlichste und universellste Dateiformat für den 3D-Druck ist STL.

Als Netz exportieren

Jeder der sich mit dem 3D Druck beschäftigt und z.B. Modelle oder Bauteile im Internet sucht kennt das STL-Dateiformat. Das ist nicht ungewöhnlich, weil das Format 1987 eingeführt wurde und es ist quasi „kinderleicht“ zu handhaben.

Was ist eine STL -Datei?

Eine STL-Datei ist Ansammlung von Dreiecksflächen und beschreibt eine rohe, unstrukturierte, triangulierte Oberfläche. Sie enthält eigentlich keine Maßeinheit, aber die Basis des Erfinders war und ist die Einheit Millimeter. Des Weiteren sind keine Farb- oder Materialinformationen enthalten. Auch eine überprüfung der Struktur existiert nicht, wie ich schon schrieb es ist nur ein Haufen Dreiecke. Daraus ergibt sich, Sie können machen was Sie wollen, Sie nicht daran gehindert, versehentlich Löcher oder mehrfache Kanten, umgedrehte Normalen oder sich selbst schneidende Netze zu erzeugen. Für viel Situationen reicht das, keine Frage. Sie werden sich wundern, es gibt ein neueres, aus meiner Sicht besseres Dateiformat, das man für Modelle die man 3D drucken möchte verwenden kann.

STL-Datei

STL-Beispiel

Das 3MF Dateiformat

Das 3MF –Dateiformat ist ein „neues“ Open-Source-Dateiformat, das speziell für die additive Fertigung (3D Druck) entwickelt wurde.

3MF, auch „3D Manufacturing Format“ genannt, ist ein Open-Source-Projekt! Ein Projekt für das Microsoft ein eigenes Konsortium gegründet hat, somit vom „3MF-Konsortium“ entwickelt wurde. Von der Gründung bis heute ist die Anzahl der Beteiligten kontinuierlich angewachsen. Heute gehören Autodesk, Dassault Systèmes, Ultimaker und andere namhafte CAD Unternehmen dazu. Alle beteiligten des Konsortiums haben ein Ziel, eine XML-basierte Plattform zu schaffen, die ein 3D-Modell mit möglichst vielen Informationen enthält, die bis dato nicht in einer einfachen STL-Datei gespeichert werden können.

Welche Informationen werden in einer 3MF-Datei gespeichert?

Erstmal ist das 3MF-Dateiformat ein komprimiertes ZIP-Archiv – Sie könnten, wenn Sie wollen, die Erweiterung in „.zip“ umbenennen, entpacken und einfach mit dem Inhalt arbeiten. Abgesehen vom 3D-Modell selbst, enthalten 3MF-Dateien in der Regel:

  • Intelligente Flächen
  • Komprimiertes Dateiformat
  • Mehr als ein Objekt in der Szene
  • Einheiten (STL-Objekte sind proportionslos)
  • Farb- und Texturinformationen
  • Miniaturansicht

Darüber hinaus bietet 3MF eine klare Definition Kantendefinition und es gibt keine Mehrdeutigkeit für Modelle mit Selbstüberschneidungen. Dies hilft, Fehler in gedruckten Modellen zu vermeiden.

Einzelne Objekte können referenziert oder verschoben werden, ohne das Netz zu verändern, und mehrere identische Objekte können mit Bezug auf dasselbe Netz platziert werden. Während die STL für jede Kopie eines Netzes eine Kopie jedes Dreiecks anfertigen würde, merkt 3MF einfach, dass dieses Objekt eine neue Instanz hat und speichert seine Position.

Fazit

Das 3MF Format ist das Format mit Zukunft, mit dem man unter anderem unterschiedlichste 3D-Drucksysteme mit den benötigten informationen versorgen kann. Des Weiteren wird dadurch natürlich auch der Datenaustausch zwischen den Systemen vereinfacht. Aktuelle Slicer Programme wie Cura oder Prusaslicer unter stützen die Nutzung des 3MF Formats. Das hat Autodesk bewogen dieses Format als erste Wahl beim Export von Netzen einzustellen.

Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider

3D Druck: Top 3 der Cura Plug-In’s für Autodesk -Anwender

Hallo Zusammen,

Cura von Ultimaker ist einer von zwei Slicern, die sich fest in der 3D-Druck Community etabliert haben(aus meiner Sicht), für die Steuerung von 3D-Druckern. Cura ist an vielen Stellen intuitive anwendbar. Doch es gibt eine Reihe von Situationen wo man durch den Einsatz von Plug-In’s die Funktion erweitern oder optimieren kann. Hier meine persönliche Liste der Plug-In’s die ich in meiner Cura Installation verwende.

Optimierte Arbeitsabläufe: Inventor – Modelle direkt einlesen

Die Entwickler bei Ultimaker haben ein Cura-Plugin entwickelt mit dem Sie in Cura Inventor Bauteile und Baugruppen über den „Öffnen“ Dialog auswählen können. Hierbei wird Inventor () im Hintergrund gestartet und die STL -Konvertierung wird automatisch durchgeführt. Das bedeutet Inventor muss auf dem System installiert sein. Ähnliche Plugins sind für Solidworks, FreeCAD, Blender und Siemens NX verfügbar.

Besseres Slicing: automatische Ausrichtung

Wie soll man das Modell ausrichten damit nicht so viel Support-Material benötigt wird? -Eine Frage die man sich immer wieder stell. Denn Stützstrukturen drucken ist immer Zeitintensive und man muss es nachher wieder entfernen und die Flächen nachbearbeitet werden (glätten). Wenn Sie das Plug-In „Auto-Orientation“ installieren, können Sie hiermit die Ausrichtung aus mathematischer Sicht optimieren. Sie wählen das importierte Modell an und gehen in das Menü „Erweiterungen“ und wählen dort „Auto-Orientation“->“Calculate extended optimal printing orientation“. Dadurch wird die Ausrichtung neu durchgeführt.

Konvertierung leicht gemacht! -Barbarian Units

Der Name ist etwas martialisch, aber grundsätzlich ist ein Problem vorhanden. Die Maßeinheit Zoll und 3D Drucken passen nicht zueinander. Modellieren in Zoll z.B. ist kein Problem, aber wenn man dann eine Zoll STL in den Slicer übergibt, tritt die bekannte Situation auf. – Das Modell muss umgerechnet werden. Genau hier liegt der Anwendungsfall von Barbarian Units, Sie werden das Plug-In wahrscheinlich nicht oft anwenden müssen, aber man weiß nie! 🙂

Wie installiert man Plug-In’s in Cura?

Wenn Sie Cura gestartet haben, finden Sie oben rechts am Bildschirm den Punkt „Marktplatz“. Mit diesem Punkt kommen Sie in den Dialog zum Thema. Im Register Plug-In’s können Sie die besprochen Erweiterungen auswählen und installieren.



Probieren Sie es mal aus! 🙂

Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider