Home Improvement – Fusion 360: Lampenschirme drucken? – So geht’s

Fusion 360

Hallo,
einen freundlichen Gruß an alle Heimwerker!

Sie kennen wahrscheinlich die Situation, die Kinder toben in Ihrem Wohnzimmer es fliegen ein paar Kissen durch die Luft. -So eine Kissenschlacht macht spaß!

Bis auf einmal aus irgend einem Grund, ein Glas-Lampenschirm einer Hochvolt-Deckenlampe zerbrochen auf dem Boden liegt. So geschehen bei mir Zuhause, eine Zeitlang habe ich nach einem Ersatz gesucht und nichts gefunden. Eigentlich hätte eine komplett neue Lampe angebracht werden müssen. Da die Lampe nicht unbedingt im allgemeinen Sichtfeld hängt, wurde die Angelegenheit irgendwie nicht geklärt. –Andere Dinge waren irgendwie wichtiger.

Kann man Lampenschirme drucken?

Doch vor ein paar Tagen meinte mein Sohn zu mir: „ Warum Druckst du nicht einfach einen Lampenschirm?“ –Hmm, da hatte er irgendwie recht und mich irgendwie herausgefordert. Allerdings, gab es aus meiner Sicht ein paar Dinge die zu Berücksichtigen sind, wie die Temperatur des Leuchtmittels. Denn die Temperatur der klassischen „Birne“ liegt schnell mal über 80° C.

Zum Glück hat diese Lampe eine G9 Fassung und hierfür findet man in jedem Baumarkt LED Leuchtmittel. Ich habe mir beim Baumarkt meines Vertrauens ein paar G9 LEDs besorgt und eingebaut. Nun wollte ich wissen wie heiß wird eine LED? -Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, da entsteht nicht viel Wärme.

Warum PETG?

Doch messen ist besser als schätzen habe ich mir gedacht. Ich habe mir mein Grill-Thermometer geholt und die Temperatur am LED-Leuchtmittel gemessen. Doch es wird warm mit der Zeit, aber nicht wärmer als 35°C (nach einer Stunde Dauerbetrieb). 

Mit dieser Information konnte ich mich für ein passendes Druckmaterial entscheiden, mit dem ich die benötigten 4 Lampenschirme herstellen kann. Meine Wahl fiel auf   PETG in weiß, es ist leichter zu drucken als ABS und es passt farblich gut  zu anderen Lampen im diesem Zimmer. Die Hitzebeständigkeit übrigens liegt bei 80°C. Somit braucht man keine weitere Wärmebehandlung wie z.B. bei PLA, um bei höhere Temperaturen eine Verformung auszuschließen.

Jetzt wird modelliert!

Einer der alten Glas-Schirme war schnell vermessen. In Fusion 360 habe ich dann einen entsprechenden Zylinder mit drei Bohrungen modelliert  und eine STL-Datei des Modells exportiert (siehe Video).

Anschließend habe ich die STL in Cura importiert und 1mal dupliziert(rechtsklick auf das Modell und aus dem Kontext-Menü den Punkt Multiplizieren wählen). Sie werden sich jetzt Fragen: „Warum nur einmal und nicht 3mal, um so 4 Lampenschirme gleichzeitig zu drucken. In anderen Projekten habe ich festgestellt, dass auf meinem 3D Drucker es besser ist, bei der Verwendung von PETG-Material  ein Teil nach dem Anderen zu drucken.

Also habe ich das Teil 2 mal auf dem Druckbett positionier. Hier noch eine kleine Anmerkung zur Positionierung; achten Sie bitte darauf, dass der Druckkopf ausreichend Platz hat und nicht mit dem vorher gedruckten Bauteil kollidiert während das zweite Teil gedruckt wird. In  Cura habe ich dann nur noch einstellen, das ein Bauteil nach dem Anderen gedruckt wird (siehe Video).

Nachdem alles gedruckt war und ich vorhandenes „Strining“ entfernt (PETG neigt etwas dazu) hatte, können die neuen Lampenschirme montiert werden.

Was hat das ganze Projekt gekostet?


Die 4 Lampenschirme drucken kostete knapp 3.50 Euro, die neuen LED Leuchtmittel kosteten 9 Euro (4 Stück zusammen).#

Eine komplett neue Lampe hätte mich mindestens 40 Euro gekostet und es hätte auch weniger Spaß gemacht.

Wenn Sie Fragen haben lassen Sie es mich wissen! -Ich helfe Ihnen gerne.

Mit freundlichen Grüßen,

Helge Brettschneider

3D Druck: Top 3 der Cura Plug-In’s für Autodesk -Anwender

Hallo Zusammen,

Cura von Ultimaker ist einer von zwei Slicern, die sich fest in der 3D-Druck Community etabliert haben(aus meiner Sicht), für die Steuerung von 3D-Druckern. Cura ist an vielen Stellen intuitive anwendbar. Doch es gibt eine Reihe von Situationen wo man durch den Einsatz von Plug-In’s die Funktion erweitern oder optimieren kann. Hier meine persönliche Liste der Plug-In’s die ich in meiner Cura Installation verwende.

Optimierte Arbeitsabläufe: Inventor – Modelle direkt einlesen

Die Entwickler bei Ultimaker haben ein Cura-Plugin entwickelt mit dem Sie in Cura Inventor Bauteile und Baugruppen über den „Öffnen“ Dialog auswählen können. Hierbei wird Inventor () im Hintergrund gestartet und die STL -Konvertierung wird automatisch durchgeführt. Das bedeutet Inventor muss auf dem System installiert sein. Ähnliche Plugins sind für Solidworks, FreeCAD, Blender und Siemens NX verfügbar.

Besseres Slicing: automatische Ausrichtung

Wie soll man das Modell ausrichten damit nicht so viel Support-Material benötigt wird? -Eine Frage die man sich immer wieder stell. Denn Stützstrukturen drucken ist immer Zeitintensive und man muss es nachher wieder entfernen und die Flächen nachbearbeitet werden (glätten). Wenn Sie das Plug-In „Auto-Orientation“ installieren, können Sie hiermit die Ausrichtung aus mathematischer Sicht optimieren. Sie wählen das importierte Modell an und gehen in das Menü „Erweiterungen“ und wählen dort „Auto-Orientation“->“Calculate extended optimal printing orientation“. Dadurch wird die Ausrichtung neu durchgeführt.

Konvertierung leicht gemacht! -Barbarian Units

Der Name ist etwas martialisch, aber grundsätzlich ist ein Problem vorhanden. Die Maßeinheit Zoll und 3D Drucken passen nicht zueinander. Modellieren in Zoll z.B. ist kein Problem, aber wenn man dann eine Zoll STL in den Slicer übergibt, tritt die bekannte Situation auf. – Das Modell muss umgerechnet werden. Genau hier liegt der Anwendungsfall von Barbarian Units, Sie werden das Plug-In wahrscheinlich nicht oft anwenden müssen, aber man weiß nie! 🙂

Wie installiert man Plug-In’s in Cura?

Wenn Sie Cura gestartet haben, finden Sie oben rechts am Bildschirm den Punkt „Marktplatz“. Mit diesem Punkt kommen Sie in den Dialog zum Thema. Im Register Plug-In’s können Sie die besprochen Erweiterungen auswählen und installieren.



Probieren Sie es mal aus! 🙂

Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider

Inventor Inhaltscenter: Das Windows 10 Update 1903

Gewinde für 3D Studio Max

Hallo Zusammen,
seit dem 21. Mai 2019 ist das Update 1903 für Windows 10 verfügbar. Leider kommt es nach dem Update immer wieder zu Störungen mit älteren Autodesk Inventor Versionen.

Welche Autodesk-Produkte sind betroffen?

  • Inventor 2016
  • Inventor 2017
  • Inventor 2018
  • Inventor 2019

Welche Situationen können auftreten nach dem Windows 10-Update?

Es kommt häufig zu Abstürzen, wenn versucht wird, Inhaltscenter-Teile einzufügen, zu ersetzen oder die Größe zu verändern.
Des Weiteren kann dass manuelle Platzieren von Inhaltscenter-Teilen zu Störungen führen.

Die Autodesk Produktentwicklung arbeitet bereits an der Fehlerbehebung.

Was kann man machen?

Für „Inventor 2019“ wurde eine Aktualisierung freigegeben, welche ein fehlerfreies Arbeiten ermöglicht.

Für „Inventor 2017“ und „Inventor 2018“ besteht die Möglichkeit, die Installation zurückzusetzen auf das vorherige Windows-Update.
Alternativ bleibt nur noch der Weg die Teile manuell direkt aus dem entsprechenden Ordner einzufügen, um somit die Nutzung der Inhaltscenter-Datenbank zu umgehen.

In naher Zukunft wird ein Hotfix veröffentlicht der über die Autodesk Desktop App ausgeliefert wird.

Lassen Sie es mich wissen wenn Sie Fragen haben. -Ich helfe Ihnen gerne!

Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider

Fusion 360: Schnell mal Zoom und Pan anpassen! -So geht’s

Hallo Zusammen,
viele Fusion 360 Anwender haben Erfahrungen mit anderen CAD Systemen wie zum Beispiel Solidworks, Inventor, TinkerCAD oder vielleicht sogar Alias. Jedes dieser Systeme hat Funktionen mit denen man das entstandene Modell anzeigen und untersuchen kann. Diese grundlegenden Zoom und Pan Funktionen sind in allen Systemen unterschiedlich definiert und Fusion hat auch sein ganz eigene Interpretation dieser Anzeige-Funktionen.

So weit so gut, naja vielleicht doch nicht, jedes Mal muss man sich umgewöhnen. Schnell kommt man mal in den Funktionen durcheinander und versucht Fuison wie Soldiworks oder Inventor zu bedienen.

Warum eigentlich nicht Zoom und Pan anpassen? – Warum nicht die Funktionen so einstellen wie man es kennt oder gerne hätte?

In Fusion 360 ist das kein Problem! -So geht es:

In den Voreinstellungen auf den Bereich „Allgemein“, hier befindet sich der Punkt „PAN, Zoom, Orbitverknüpfungen“. An dieser Stelle wählen Sie die von Ihnen favorisierten Einstellungen (Siehe Bild). Anschließend verlassen Sie den Dialog und haben sofort (ohne Neustart) die neuen Einstellungen zur Verfügung.

Hier noch eine Übersicht was sich durch die Anpassung verändert:

Fusion 360

  • Zoom: Mit dem Mausrad rollen oder STRG + Shift + mittlere Maustaste (Mausrad) gedrückt halten
  • Pan: Mausrad gedrückt halten
  • Orbit: Shift “Hochtaste” + Mausrad gedrückt halten

Alias

  • Zoom: Shift + Alt + rechte Maustaste gedrückt halten
  • Pan: Shift + Alt + Mittlere Maustaste (Mausrad) gedrückt halten
  • Orbit: Shift + Alt + linke Maustaste gedrückt halten

Inventor (Nur auf Windows Systemen)

  • Zoom: F3 + linke Maustaste gedrückt halten
  • Pan: F2 + linke Maustaste gedrückt halten
  • Orbit: F4 + linke Maustaste gedrückt halten

SolidWorks

  • Zoom: Shift + Mausrad rollen
  • Pan: Ctrl + Mausrad gedrückt halten (Windows) oder Command + Mausrad gedrückt halten (Mac)
  • Orbit: Mausrad gedrückt halten

Tinkercad

  • Zoom: Mit dem Mausrad rollen oder STRG + Shift + mittlere Maustaste (Mausrad) gedrückt halten
  • Pan: Mausrad gedrückt halten
  • Orbit: rechte Maustaste gedrückt halten

Im Video sehen Sie wie ich die Einstellung von Fuison 360 auf Inventor verhalten anpasse.


Mit sonnige Grüßen aus dem Ruhrtal,
Helge Brettschneider

Inventor 2020: Neue Funktionen – Vorlagen für Form- und Lagetoleranzen

Hallo Zusammen,
seit letztem Jahr aktualisiert Autodesk die Dialoge von Inventor und führt an vielen Stellen die Möglichkeiten zur Speicherung von Voreinstellungen für Zeichnungskommentaren ein. Schon der Dialog für Oberflächenangaben wurde so überarbeitet, dass man oft verwendete Angaben als Vorlage speichern konnte. Mit Inventor 2020 können Sie auch bei Form- /Lagetoleranzen Vorlagen definieren und so können Sie wiederkehrende Abläufe bei der Eintragung von Form-/Lagetoleranzen und Oberflächenangaben verkürzen.

So wie bei den Bohrungsvorlagen können Sie die definierten Vorlagen über das kleine Zahnrad oben rechts in der Dialogbox verwalten.

Wo werden die Vorlagen gespeichert?

Nach der Installation von Inventor 2020 (Vorlagen gibt vor Version 2018 nicht) haben Sie einen neuen Ordner auf Ihrem System in dem diese Vorlagen gespeichert werden. Der Name des Orders ist “Presets” und wird Anwender Bezogen unter dem nachstehenden Pfad gespeichert:

%USERPROFILE%\AppData\Roaming\Autodesk\Inventor %RELEASE%\Presets\

P.S. Sie können den Order natürlich auch an einem anderen Ort ablegen! -In den Anwendungsoptionen auf dem Register Dateien ist der Pfad konfiguriert.

Lasen Sie mich wissen, wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, -Ich helfe Ihnen gerne.

Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider

Inventor / Fusion 360: IGES oder nicht IGES, – das ist hier die Frage!

Hallo Zusammen,
heute geht es mir um den Datenaustausch in Projekten. Denn ich bekomme immer wieder Fragen zum Themenkreis Datenaustausch gestellt. Oft haben Anwender Modelle von anderen erhalten und fragen sich wie man damit am besten umgeht. Im allgemeinen sollte man als erstes prüfen, ob man vielleicht die original Daten bekommen kann. Wie Sie wissen können Inventor und Fusion 360 die Dateien anderer CAD Systeme direkt einlesen. Also steht immer wieder die Frage im Raum:

Warum wird trotzdem auf STEP und IGES ausgewichen?

Es liegt wahrscheinlich daran, man ist sich nicht bewusst, dass es den nativen Datenaustausch gibt. Eine anderer Grund könnte sein, man möchte den Austausch problemlos gestalten. Allerdings ist IGES dabei nicht die beste Wahl, denn immer wieder fehlen Flächen nach dem Import.

Warum lieber nicht IGES nutzen?

Einer der Hauptgründe ist, IGES ist eine veraltete Technologie. IGES wurde Anfang der 80’ger eingeführt und die Weiterentwicklung wurde 1996 eingestellt. Seit der Zeit hat sich viel geändert und die Elemente mit denen man heute im CAD arbeitet können nur auf Flächenstrukturen reduziert die dem Entwicklungstand von 1996 entsprechen.

Was ist die Alternative?

Wenn Datenaustausch über ein Standard -Transferformat, dann im STEP! STEP wurde als Ersatz von IGES Entwickelt mit der Ausrichtung moderne Geometrie-Elemente übertragen zu können. Des Weiteren ist STEP konform mit dem ISO 10303 Standard. Diese Norm wird kontinuierlich weiterentwickelt, damit die verschiedenen Standards in den Industriebereichen wie z.B. Luft und Raumfahrt oder Automotive abdeckt werden. Übrigens, das IFC Format aus dem Architekturbereich basiert auf dem STEP Standard.

Generative Design Beispiel

Fazit

Die 3D-Modelle von heute wie z.B. strukturoptimierte Modelle des generativen Designs sind nur schwer im IGES von 1996 abzubilden. Durch einen Export in ein neutral Format wie STEP muss das vorhandene Modell konvertiert werden und beim einlesen muss das Format im Zielsystem wieder konvertiert werden. Im Ergebnis zwei Konvertierungsvorgänge von unterschiedlichen Systemen auf die man heute eigentlich verzichten kann wenn man mit den originalen Dateien arbeitet. Im Fall von IGES sind das dann oft Modelle mit fehlenden Flächen.

2 Punkte Checkliste:

  1. Als erstes prüfen, ob die nativen Daten genutzt werden können. -Mit welchem System ist das Modell erstellt worden?
  2. Wenn das Original nicht genutzt werden kann, eine STEP Datei nutzen und die genutzte Spezifikation absprechen.

Wenn Sie Fragen habe, lassen Sie es mich wissen, -ich helfe Ihnen gerne.

Mit freundlichen Grüßen,
Helge Brettschneider