Fusion 360 und die Veränderungen für Hobby-Anwender

Hallo Fusion 360 Fans,
wie Sie wahrscheinlich schon wissen, hat Autodesk ein paar Änderungen für Hobby -Anwender vorgenommen und die Emotionen kochen hoch in der Community. Ja, Veränderungen im allgemeinen sind nicht immer leicht zu verarbeiten. Speziell wenn etwas eingeschränkt wird.

Betrachten wir die Lage für Hobby Maker mal objektiv. Alles im Bereich 3D-Drucken, 2.5 Achsen Fräsen und Modellieren bleibt so wie es ist. Gut beim Fräsen sind schnelle Neupositionierungen nicht mehr verfügbar und der automatische Werkzeugwechsel geht auch nicht mehr.

Doch wenn man ehrlich zu sich selbst ist, welche Hobby-CNC Fräse hat einen automatischen Werkzeugwechsel oder kann wirklich eine schnelle neue Positionierung umsetzen. Das sind Maschinen die mehr als 4000 Euro kosten und aus meiner Sicht im Semiprofi-Bereich anzusiedeln sind. Auch das 5 Achsen Fräsmaschinen kommt im Hobby-Bereich nicht wirklich vor, auch die Maschinen einfach zu teuer für Hobby-Maker.

Kommen wir nun mal zu den „echten“ Einschränkungen

Im CAM können Hobby-Bereich keine 5 Achs-Werkzeugwege geplant werden und die „Manufacturing Extension“ kann nicht mehr gebucht werden. Achtung! -Die Simulation der Werkzeugwege wird nicht entfernt.

Die Berechnungen wie dynamischen Simulationen und FEM-Berechnungen sind nicht mehr möglich. Auch das Berechnen von „Generativen“ -Modelle wurde entfernt. -Auch etwas was im Hobby Modellieren nur sehr selten angewendet wird.

Cloud Rendering wird nicht mehr unterstützt, Lokales Rendern geht auch weiterhin. Could Rendern ist auch etwas das in der Welt der Hoppy Maker eher selten angewendet wird. Man will ja niemanden für eine große Investition in das Projekt interessieren und braucht schnell passendes Bildmaterial. Man ist von seinem Projekt überzeugt und will es einfach realisieren.

Nur noch 10 Dokument aktiv was bedeutet das?

Ganz klar, es geht nicht um die Einschränkung des verfügbaren Speicherplatzes. Ihre Modelle und Zeichnungen werden nicht entfernt. Die Dateien in der Cloud bekommen einen neuen Status hinzu. Heißt Sie können Dateien, mit denen Sie arbeiten wollen aktivieren und andere die Sie nicht bearbeiten, können Sie deaktivieren. Das ist ein Mehraufwand, aber es geht nichts verloren. Bei Zeichnungen wird nur noch ein Blatt unterstützt, gut nicht schön, aber ok, da bei vielen Hobby Makern komplett auf Zeichnungen verzichtet wird.

Auf Baugruppen hat die 10 Dokumente nur Einfluss, wenn Sie mit verlinkten Dokumenten arbeiten. Auch das ist eher eine Arbeitsweise, die im Professionellen Umfeld zu finden ist oder von Anwendern favorisiert wird, die von Inventor oder SolidWorks kommen. Sollte es hier zu Engpässen kommen können Sie die Links einfach kappen und alles geht lokal weiter. Es ist unangenehm aber kein echtes Problem. Gerade wenn man schnell eine Idee umsetzen will, bietet die Modellierung von Baugruppen und Teilen in einer Fusion-Datei mehr Flexibilität. -Das wird von vielen Anwendern geschätzt.

Export zu anderen Systemen

Ja, hier gibt es Einschränkungen, doch wie sehen die Aus? Bis Januar kann jeder seine Modelle als STEP exportieren. Allerdings nicht mehr aus der Fusion 360 -Oberfläche nur noch über den Fusion Hub. Danach kann man nur noch über F3D -Dateien an andere weitergeben. Doch aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen das schon heute viele die F3D Datei zum Austausch nutzen. Auch der DXF-Export wird verändert. So wie früher müssen Sie eine Skizze auf der Kontur erstellen und die Kontur projizieren. Dann können Sie eine DXF-Datei exportieren.

Informations-Update 10.10.2020: Nach vielen Beschwerdenden hat Autodesk sich entschieden den STEP-Export nicht einzuschränken.

Zusammenfassung

Ja, es gibt Änderungen, die für den einzelnen Hobby-Anwender. Sieht man sich das Arbeitsumfeld in bei Hobby Makern an, die mit Ihrer Hobby-Fräse und Ihrem 3D Drucker Prototypen konstruieren und fertigen wollen, dann gibt es hier keine wirklichen Einschränkungen. Alle semin professionellen Anwender können auf die Version für Startups (Kostenfrei bis zu einem bestimmten Umsatz im Jahr) oder auf die professionelle Fusion 360 Version wechseln (Kostenflichtig aber im Vergleich zu anderen Lösungen günstig). Das Ziel ist nicht Hobby-Anwender zu ärgern oder auszunutzen. Es geht, um den Missbrauch von Fusion 360 zu vermeiden und Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sich am Arbeitsumfeld der Anwender orientieren.

Wenn Sie Fragen haben lassen Sie es mich wissen! -Ich helfe Ihnen gerne.

Happy CADCAM’ing,

Helge Brettschneider

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